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Aus der Geschichte des Historischen Schützenvereins Wirmighausen
Wie viele Schützenvereine in unserer Heimat kann auch der Schützenverein Wirmighausen auf eine lange Geschichte zurückblicken. Dabei ist der genaue Zeitpunkt der Gründung wegen fehlender Urkunden oder älterer Aufzeichnungen nicht feststellbar: Schließlich wurde unsere Gegend im Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg durch Brandschatzung und Plünderung schwer heimgesucht. Darüberhinaus legten immer wieder Großbrände Teile unseres Ortes in Schutt und Asche, von denen nur der im trockenen Sommer 1840 hier erwähnt sei, welcher über 20 Häuser völlig vernichtete. So muss es nicht wundern, wenn von den früher ohnehin nur spärlich vorhandenen Aufzeichnungen, Dokumenten, Fahnen o.a. das weitaus meiste verloren ging.
Eine enge Beziehung bestand offenbar seit jeher zwischen den offiziellen Begehungen der Gemarkungsgrenzen, den Schnadezügen, und dem Schützenverein: In den uns vorliegenden amtlichen Schnaderezessen vom 20. 6.1729,12. 6.1744, 5. 6.1798 und 16. 6.1840 wird bei den mit „fliegenden Fahnen und klingendem Spiel" erfolgten feierlichen Gemarkungs-Grenzbegängen mehrfach der jeweilige Schützenkönig und Schützenkompanien erwähnt. So heißt es u.a. im Schnaderezess von 1744, dass „Anfang mit Ausziehung zweyer Companien unter Anführung ihres Hauptmannes des herrschaftlichen Jägers Burkhard Friesen und zweyer Fähnriche Martin Schäfers und Anton Schröders mit zwey fliegenden Fahnen, rührenden Trommeln und Schalmeyen" gemacht worden sei.
Schnadezüge dieser Art sind nachweislich auch in 1729 und 1688 gewesen. Obwohl in einem Schnaderezess des Nachbarortes Flechtdorf des Jahres 1668 ein Grenzbegang der Wirmighäuser im Jahre 1662 erwähnt wird, betrachten wir 1688 als älteste bekannte Erwähnung unseres Schützenvereins und haben aus diesem Grund in 1988 ein Jubiläumsschützenfest gefeiert.
In den waldeckischen Dörfern entstanden eigene Schützenvereinigungen meist in den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg als Folge jahrzehntelanger Not und Schutzlosigkeit. Zwar mussten auch die Bauern nach der 1525 erlassenen Landordnung bewaffnet dem Aufgebot der Landesherren folgen, doch kann man da noch nicht vom eigentlichen Schützenwesen sprechen, da letzteres der Initiative der Bürger, das andere der Anordnung der Herrschenden entsprang. Die Bildung von Schützenvereinigungen machte die Obrigkeit sich aber nach dem westfälischen Frieden 1648 zunutze: Mit ihrer Unterstützung wurden besonders in Nord-Waldeck zahlreiche Schützengesellschaften gegründet. Ein sichtbarer Beweis sind die vielen Schützenkleinode, die Angehörige des waldeckischen Herrscherhauses in dieser Zeit stifteten.
Die nach dem großen Kriege im Lande noch herrschende Unsicherheit macht diese Bestrebungen verständlich, denn eine größere stehende Truppe konnte sich das Land nicht leisten, und die durch die Schützengesellschaften in den Städten und Dörfern ausgebildeten Schützen konnten im Notfall zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Lande jederzeit aufgeboten werden.
Der Zeit nach den napoleonischen Kriegen und den Freiheitskriegen folgte im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts eine Epoche der Erschöpfung und Enttäuschung, die das Schützenwesen fast zum Erliegen brachte. Die fürstliche Regierung war wie alle Herrscherhäuser von der Begeisterung für Freiheit, Gleichheit und dergleichen im Volke verunsichert und betrachtete jede Vereinigung von Bürgern mit Misstrauen. So wurde das Schützenwesen als militärisch unbedeutend und nicht mehr zeitgemäß hingestellt und eher abgelehnt als unterstützt. Diese Einstellung änderte sich offenbar einige Jahrzehnte später, als man erkannte, dass die Schützengesellschaften eher ein konservativ stabilisierendes Element waren. Es folgte daher ein neuer Aufschwung. In diese Zeit fällt auch die Wiedergründung des Historischen Schützenvereins Wirmighausen. Das Wiedergründungsprotokoll datiert vom 17. Juni 1840, einen Tag zuvor war ein Schnadezug durchgeführt worden, was die traditionell enge Verbindung zwischen Schnadezug und Schützenverein erneut beweist. Das erste Kleinod der heute noch vorhandenen Königskette wurde 1840 vom waldeckischen Fürstenhaus gestiftet. Das darauf abgebildete Wappen haben wir als Vereinswappen übernommen. Zur weiteren Belebung des Schützenwesens trug dann die Revolution von 1848 bei. In dieser Zeit wurden viele vaterländische Vereine gegründet. Ein weiterer Auftrieb war die Zeit nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. Die Gründung unseres Kriegervereins erfolgte auch in dieser Zeit, und zwar im Jahre 1879. Bis zum I. Weltkrieg feierte dieser Verein eine Anzahl großer Sommerfeste.
Doch nun zu den Schützenkönigen seit der Wiedergründung 1840:
Von 1840 bis 1880 war Ludwig Bangert, Zollhaus, Schützenkönig, von 1880 bis 1890 Karl Engelhard, Götten, von 1890 bis 1912 Christian Fischer-Fingerhut, von 1912 bis 1922 Ludwig Bangert, Zollhaus, ein Enkel des ersten Ludwig Bangert, von 1922 bis 1936 Otto Möhlmann, Gut Hermannshof, von 1936 bis 1953 Karl Kalhöfer-Eichmann, 1953 bis 1960 Fritz Merhof, 1960 bis 1968 Christian Heinemann, 1968 bis 1973 Heinrich Kaiser, 1973 bis 1978 Otto Fischer-Mühle, 1978 bis 1983 Werner Backhaus, 1983 bis 1988 Heinz Thiele 1988 bis 1993 Karl Bangert (Mehls), 1993-1998 Werner Pistorius, 1998 bis 2003 Karl-Heinz Bangert (Doormanns), 2003 bis 2008 Jörg Stede, 2008-2013 Paul-Günter Kurpiers, 2013-2018 Reinhold Kalhöfer-Köchling, 2018-2023 Carsten Krummel, seit 2023 ist Marcel Bangert Schützenkönig.
Sämtliche Schützenkönige haben die Insignien der Königswürde mit einem Kleinod aus Edelmetall bereichert. Aus der Dauer der Amtszeiten geht hervor, dass die Schützenfeste früher erst in größeren Zeitabständen gefeiert werden konnten. Ein Grund hierfür sind sicherlich die schlechteren und ärmeren Lebensbedingungen unserer Vorfahren. Im Jahr 1912 wurde beschlossen, das Schützenfest turnusmäßig alle sieben Jahre zu feiern. Doch aufgrund von politischen Ereignissen konnte dies nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden.
Das erste Schützenfest nach dem I. Weltkrieg 1914-1918, der auch 34 Wirmighäuser jungen Männern das Leben kostete, fand 1922 statt. 1936 schloss sich ein weiteres Schützenfest an. Das nach dem 1912er Beschluss im Jahre 1929 fällig gewesene fiel zugunsten des festlich begangenen 50jährigen Bestehens des Kriegervereins 1929 aus. Nachdem Schützenfestjahr 1936 wurde dem Historischen Schützenverein jede Betätigung durch die Geheime Staatspolizei untersagt. Der Verein hatte es Ende 1937 abgelehnt, dem „Deutschen Schützenbund“ beizutreten. Trotz wohlwollender Stellungnahmen des Landrats kam es zu dieser Entscheidung übergeordneter Behörden.
Nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen wurden alle Schützenvereinigungen verboten und ihr Vermögen beschlagnahmt, soweit man dessen habhaft werden konnte.
Doch schon bald nach der Währungsreform 1948 konnten die historischen Schützenvereine wieder in „alter Pracht und Herrlichkeit" ihre Traditionsfeste feiern, weiterentwickeln und neugestalten. 1953 feierte der Historische Schützenverein Wirmighausen wieder ein Schützenfest im großen Rahmen „Unter dem Loh".
Traditionsgemäß folgte das nächste Fest nach sieben Jahren 1960 ebenfalls „Unter dem Loh". 1967 veranstaltete der uns freundschaftlich verbundene Adorfer Schützenverein ein großes Schützenfest, daher feierten die Wirmighäuser ihres erst 1968 u.a. unter großer Teilnahme der Adorfer Nachbarn. Ab 1968 änderte ein Generalversammlungsbeschluss den Turnus: Zukünftig sollte begünstigt durch friedvolle Zeiten in unserem Land zur Pflege von Tradition und Brauchtum alle 5 Jahre das Schützenfest stattfinden. So ist es dann auch 1973, 1978, 1983, 1988, 1993, 1998, 2003, 2008, 2013, 2018, 2023 geschehen und für 2028 geplant.
Bis zum Jahre 1848 hatte der jeweilige Richter des Dorfes den Vorsitz des Vereins. Danach
die Bürgermeister bis etwa um 1900. Sodann wurden die Vorsitzenden aus den Reihen der Mitglieder gewählt. Bis zum 25. Juni 1922 war Heinrich Rüsseler Vorsitzender des Vereins. Ihn löste Karl Hildebrandt ab, der den Verein bis zum 04. Juli 1936 leitete. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Heinrich Bangert (Dormanns) den Vorsitz. Er führte der Verein über 26 Jahre und übergab am 17. März 1962 den Vorsitz an Friedrich Merhof. Dieser blieb ebenfalls über 26 Jahre Vorsitzender und führte den Verein zum 300 jährigen Jubiläumsschützenfest in 1988. Am 26.November 1988 wurde Klaus-Heinrich von Hagen von der Generalversammlung zum Nachfolger gewählt. Er hat den Vorsitz über 30 Jahre in verantwortungsvoller Weise ausgeübt. Auf der Jahreshauptversammlung am 12. Januar 2019 übernahm Axel Fischer das Amt des Vorsitzenden. Nach über zwei Jahren erfolgte der bereits geplante und abgestimmte Wechsel. Auf der Generalversammlung am 28. August 2021 wurde Frank Kurpiers zum Vorsitzenden gewählt. Heinrich Bangert, Friedrich Merhof und Klaus-Heinrich von Hagen wurden aufgrund Ihrer langjährigen Tätigkeit jeweils zum Ende Ihrer Amtszeit zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 08. September 1957 wurde nach einer Unterbrechung von mehr als 100 Jahren wieder ein Schnadezug durchgeführt. Der Historische Schützenverein, als Träger heimatlicher Sitten und Brauchtums, hatte sich hierzu aufgrund einer Initiative des damaligen 1. Vorsitzender Heinrich Bangert und seinem Bruder Lehrer Wilhelm Bangert entschlossen, um diese Grenzbegänge nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ein Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte war die am 15. Juli 1978 anlässlich des damaligen Schützenfestes erfolgte Fahnenweihe. Auf der neuen Fahne ist das Vereinswappen abgebildet.
Als Schlusspunkt der Feierlichkeiten zum 900 jährigen Bestehen unseres Heimatdorfes Wirmighausen im Jahre 2001 führten wir am 16. September des gleichen Jahres einen Schnadezug durch, wo die gesamte Gemarkungsgrenze von ca. 25 Kilometern innerhalb von 12 ½ Stunden abgegangen wurde.
An die Wiederaufnahme des Schnadegedankens vor fünfzig Jahren haben wir uns am 08. September 2007 während unseres alljährlichen Pokalschießens erinnert. Es wurde ein Fahne gestiftet, die die künftigen Schnadezüge begleiten wird.
Das Historische Schützenfest ist der größte Anlass, an dem der Historische Schützenverein hervortritt. Aber auch zwischen den Festen wird er mit einem Schnadezug und jährlichen Pokalschießen der Schützen tätig. Die Generalversammlung, welche mindestens einmal im Jahr durchgeführt wird, hält die große Zahl der Mitglieder zusätzlich zusammen. Die Schützenfeste finden in jüngerer Zeit im Monat Juli statt und erstrecken sich über mehrere Tage.
Diese Feste, an denen immer auch zahlreiche, auswärts wohnende gebürtige Wirmighäuser teilnehmen, werden samstags mit einem kleinen Festzug eröffnet. Es erfolgt die Kranzniederlegung am Ehrenmal bei der Kirche zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten des I. und II. Weltkrieges. Anschließend marschiert der Festzug zur Festhalle, wo ein Kommersabend unter Mitwirkung der örtlichen Vereine durchgeführt wird. Um Mitternacht treten die Kompanien nochmals an, um nach einem Fackelzug vor dem Haus des Schützenkönigs zu dessen Ehren mit den Musikkapellen, Spielmannszug, Frauenchor und Männergesangverein den „Großen Zapfenstreich" zu spielen. Damit findet der erste Tag seinen Ausklang.
Der 2. Festtag beginnt mit einem Festgottesdienst in der Kirche. Nach dem Gottesdienst lädt der Schützenkönig zum Königsessen ein. Mittags formiert sich der Festzug für den Umzug durch Wirmighausen. Das amtierende Königspaar wird in einer mit Blumen geschmückten Kutsche gefahren. Die Offiziere auf ihren Pferden, die Kompanien in ihren Uniformen und die zahlreichen Ehrendamen bilden einen farbenprächtigen Zug, der zu den Klängen von Spielmannszug und Blaskapelle durch das geschmückte Wirmighausen zur Wirmetalhalle marschiert.
Dort folgen vor der Halle die Festrede des Vorsitzenden und die Königsparade auf dem Festplatz. Nach Einzug des Königs in die Festhalle findet der Königstanz statt. Am späten Nachmittag wird das Königspaar von den Schützenkompanien und der Musikkapelle nach Hause geleitet. Abends schließt sich ein großer Festball an, bei dem zünftig gefeiert und getanzt wird.
Montag, der 3. Festtag beginnt mit dem Wecken der Dorfbewohner: Unter Führung eines Vorstandsmitgliedes bringt die Musikkapelle dem Königspaar, den Offizieren und allen verdienten Vereinsmitgliedern ein Ständchen. Am frühen Vormittag marschieren die Kompanien zum Schießstand, um den neuen König zu ermitteln. Es wird mit Kleinkaliber auf Scheibe geschossen.
Das Königsschießen ist ein Höhepunkt des Festes. Sobald der neue König feststeht, wird ihm in einer feierlichen Proklamation vom bisherigen König und dem Vorsitzenden das Kleinod umgehängt.
Nachmittags schließt sich ein großer Festzug an, in dem sich das neue Königspaar der Öffentlichkeit vorstellt.
Am Abend bildet eine Polonaise vom Königshaus zur Festhalle und ein anschließender Tanz bis in den Morgen den offiziellen Abschluss des Schützenfestes.
Um auf den heutigen Schützenfesten an den geschichtlich überlieferten Sinn und die Bedeutung der Schützenvereine, nämlich das Eigentum des Dorfes zu schützen, zu erinnern, werden am 3. Festtag scherzhaft Überfälle auf das bewachte Königszelt verübt. Dabei werden Königskleinod und Ausrüstungsgegenstände der Offiziere entführt. Die von der Burschenkompanie gefassten Übeltäter werden nach dem Fest zu einer Strafe verurteilt, welche meistens im Spendieren von Freibier besteht.
Eiersammeln und Eierbacken beenden am Dienstag auch inoffiziell die Festtage.
Schießstandbau
Hervorzuheben aus der jüngeren Vereinsgeschichte ist die Errichtung des Schießstandes hinter dem Gürenberg.
Bis zum Jahr 1968 wurde der Schützenkönig auf einer improvisierten und nur für diesen Zweck eingerichteten Schießbahn ermittelt. Aufgrund von immer schärfer werdenden gesetzlichen Bestimmungen wurde die Errichtung einer gut gesicherten Schießbahn zur zwingenden Notwendigkeit. Nach dem Schützenfest 1968 zeichnete sich ab, dass ein Königsschießen in der bisherigen Form nicht mehr genehmigt werden würde. In der Generalversammlung am 6. Dezember 1969 erfolgte eine rege Aussprache über den Bau eines Schießstandes. In der darauffolgenden Jahreshauptversammlung am 27. Februar 1971 wurde dann beschlossen, die „Schießstandsangelegenheit" zum Ende zu bringen. Nach Überwindung einiger bürokratischer Hindernisse und Einholung entsprechender Genehmigungen der zuständigen Behörden, die sich einige Jahre hinzogen, konnte am 23. Februar 1972 mit den Erdarbeiten begonnen werden. Mit dem Zuschneiden des Holzes wurden im Frühjahr des darauffolgenden Jahres die Arbeiten fortgesetzt. In Anbetracht des bevorstehenden Schützenfestes im Juli des gleichen Jahres wurden Anfang Mai die Ausschachtungsarbeiten in Angriff genommen. Nach Abschluss der Betonarbeiten wurden die weiteren Arbeiten so zügig vorangetrieben, dass bereits am Pfingstsamstag, dem 9. Juni 1973, Richtfest gefeiert werden konnte. Die im Mai gekaufte Zuganlage brauchte aufgrund der finanziellen Lage des Vereins erst nach dem Schützenfest bezahlt zu werden. Zum Schützenfest 1973 war ein Bauzustand erreicht, der es dem Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg ermöglichte, eine einmalige Genehmigung zum Ausschießen des Königs zu erteilen.
In den darauffolgenden Jahren bis zum Jahr 1978 erfolgte der Innenausbau (Verkleidung und Wärmedämmung). Ferner wurde der Kugelfang hergestellt.
Anfang 1982 fehlten zur Restfertigstellung des Schießstandes noch etwa 10000 DM. Die bisherigen Ausgaben, in erster Linie Materialbeschaffung, konnten aus der Vereinskasse bezahlt werden. So wurde in der Generalversammlung am 16.1.1982 der Beschluss gefasst, dass jedes Mitglied dem Verein 50 DM zinslos zur Verfügung stellten sollte. Weitere 5000 DM sollten bei der Raiffeisenkasse als Darlehen aufgenommen werden. Aufgrund preiswerter Materialbeschaffung brauchte trotz mancher Widerwärtigkeiten der bewilligte Kredit nicht in Anspruch genommen zu werden. Im April 1982 wurden die Hochblenden fertiggestellt. Ferner wurde eine Umzäunung vorgenommen. Dies waren Voraussetzungen, um eine endgültige amtliche Abnahme und damit eine ständige Genehmigung zu erhalten. Im Mai 1983 wurde vom Landrat die Erlaubnis erteilt, auf dem Schützengelände eine ständige Schießstätte für 6 Schießbahnen für Kleinkaliberwaffen und freie KK-Pistolen (Kaliber 5,6 mm) bei einer Scheibenentfernung von 50 m zu betreiben.
Nach dem ersten Ausmarsch am 23. 7.1973 wurde der Schießstand eingeweiht.
Der Bau des Schießstandes ist eine vorbildliche und außerordentliche Leistung eines großen Teils der Mitglieder des historischen Schützen Vereins, geradezu ein Meisterwerk der Gemeinschaftsarbeit. Alles in allem vergingen 11 Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung, ohne dass jedoch dafür Verbindlichkeiten eingegangen werden mussten.
Mit der Erhöhung des Walles, Anschaffung einer zweiten Zuganlage, Anbringen von zwei Schießtischen sowie Pflasterung des Vorplatzes fanden die Arbeiten im Mai/Juni 1986 ihren Abschluss.